Glühwein und Punsch selber machen. So leicht geht´s! Rezepte und Basis-Weine

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Glühwein und Punsch selbst gemacht

Rezepte und Basis-Weine für Glühwein und Punsch. Mit Tipps und Fakten für heißen Genuss.

Winterzeit ist Glühwein-Zeit! Aber es stellt sich jedes Jahr die Frage, ob wir fein gewürzten Glühwein und Punsch kaufen oder doch lieber selber machen? Und welche Basis-Weine passen zu meinem Glühwein-Rezept? Wir möchten hier einige Rezepte für Glühwein und Punsch zeigen, die wir getestet haben und womit die Entscheidung auf jeden Fall leichter fallen wird. Dazu noch Tipps für Basis-Weine für roten, weißen und Rosé-Glühwein. Wir wünschen viel Freude beim Probieren und Genießen!


Traditioneller roter Glühwein mit weihnachtlichen Gewürzen 

(Rezept für 4 Portionen)

  • 750 ml Rotwein (z. B. Spätburgunder)
  • 2 Bio-Orangen
  • Schale von 1 Bio-Zitrone
  • 2 Zimtstangen
  • 3-4 Gewürznelken
  • 4 Kardamomkapseln
  • 2 Kapseln Sternanis
  • 3-4 EL Rohrzucker
  • 2 Teefilter
  • Küchengarn
Zubereitung:
  1. Wir nutzen ein großes Messer mit einer breiten Seite, um die Kardamomkapseln und die Sternanissamen aufzudrücken und zu lösen. Danach geben wir den Kardamom und den Sternanis zu den übrigen Gewürzen in den Teefilter und binden diesen mit Küchengarn zu.
  2. Im nächsten Schritt waschen wir unsere Orangen heiß ab und schneiden sie in Scheiben.
  3. Nachdem wir auch die Zitrone gewaschen und geschält haben, geben wir die Zitronen-Schale in einen Teefilter. Der Filter wird nun fest mit dem Küchengarn verschlossen.
  4. Wir geben danach alle unsere Zutaten in einen Edelstahltopf (mit Deckel) und erwärmen sie vorsichtig. Wichtig ist hierbei, der Glühwein darf nicht kochen, weil sonst der Alkohol verdampft. Danach nehmen wir den Topf vom Herd und lassen ihn mindestens für eine Stunde ziehen und genießen in der Zwischenzeit leckere Kekse. 
  5. Im letzten Schritt die Teefilter und Orangenscheiben entfernen und den Glühwein vor dem Servieren erneut erwärmen und genießen.

Basis-Weine für das Rezept unseres Roten-Glühweins gibt es ->hier


Weißer Glühwein mit Ingwer und Zitrone selbstgemacht

(Rezept für 4 Portionen)

  • 750 ml Weißwein (z. B. Riesling)
  • 1 Bio-Orange
  • 1 Bio-Zitrone
  • 1 Zimtstange
  • 2 Sternanis
  • 3 Gewürznelken
  • 2 dünne Scheiben frischer Ingwer
  • 3 EL weißer Kandis
  • 1 Teefilter
  • Küchengarn
Zubereitung:
  1. Wir beginnen damit die Sternanissamen zu lösen. Danach geben wir die Samen zusammen mit der Zimtstange, den Gewürznelken und den Ingwer-Scheiben in einem Teefilter. Diesen verschließen wir dann mit Küchengarn.
  2. Im nächsten Schritt waschen wir unsere Orange und Zitrone heiß ab. Jeweils eine Hälfte pressen wir aus und die andere Hälfte schneiden wir in kleine Stücke.
  3. Danach geben wir alle unsere Zutaten in einen Edelstahltopf (mit Deckel). Wir erwärmen unseren Glühwein und bringen ihn dabei aber nicht zum Kochen. Lasst diesen dann 10-15 Minuten bei mittlerer Hitze ziehen. In der Zwischenzeit knabbern wir selbstgebackene Zimtsterne.
  4. Nachdem die Gewürze und die kleinen Orangen- und Zitronenstücke entfernt würden, kann der Weiße-Glühwein serviert werden.

Basis-Weine für das weiße Glühwein-Rezept gibt es ->hier


Fruchtiger Rosé-Punsch für kalte Wintertage

(Rezept für 4 Portionen)

  • 750 ml Roséwein (z. B. Pinotage)
  • 4 Bio-Mandarinen
  • 1 Bio-Grapefruit
  • 3-4 EL Agavendicksaft
  • 4 Muskatblüten
  • 1 Granatapfel
  • 2 TL Rosa Beeren (auch roter Pfeffer genannt)
Zubereitung:
  1. Für einen fruchtigen Rosé-Punsch müssen wir zuallererst die Mandarinen und Grapefruit heiß waschen und in dünne Scheiben schneiden.
  2. Die Mandarinen- und Grapefruit-Stückchen geben wir dann zusammen mit dem Roséwein in einem Edelstahltopf (mit Deckel). Danach erwärmen wir die Mischung vorsichtig und lassen es für 10-15 Minuten im Topf ziehen. Während wir warten genießen wir ein Stück Weihnachtsschokolade.
  3. Im nächsten Schritt fügen wir den Agavendicksaft und die Muskatblüten hinzu und lassen den Punsch für weitere 3-4 Minuten ziehen (und nehmen schnell noch ein Stück Weihnachtsschokolade).
  4. Zwischenzeitlich können wir unseren Granatapfel halbieren und entkernen.
  5. Zuletzt verteilen wir die Granatapfelkerne und die rosa Pfeffer-Beeren auf die bereitstehenden Gläser und gießen den Punsch mit einem Sieb ein.

Wunderbare Basis-Weine für Rosé-Punsch oder Glühwein gibt es ->hier

Und dazu noch Lust auf ein leckeres Winterrezept mit Entenbrust? Schauen Sie doch einfach mal ->hier


Wichtige Fakten über Glühwein

  1. Welche Basis-Weine eignen sich für Glühwein-Rezepte?
  2. Warum darf man Glühwein und Punsch nicht kochen?
  3. Woher kommen Glühwein und Punsch überhaupt?
  4. Was sind die Alternativen zu Glühwein?
  5. Was ist Winzerglühwein?
  6. Glühwein oder Punsch? Was sagt das Weingesetz?

1. Welche Basis-Weine eignen sich für Glühwein-Rezepte?

Ist es wichtig, welchen Wein wir für unseren Glühwein oder für unseren Punsch benutzen? Ja, auf jeden Fall! Ein Basis-Wein sollte eine solide Struktur vorweisen und von guter Qualität sein. Vorzugsweise benutzt man für das Rezept einen trockenen bis halbtrockenen Wein. Dieser darf durchaus kräftig und intensiv sein. Am besten wäre es, wenn der Alkoholgehalt um die 12,5% liegt. Außerdem ist es wichtig, dass der Wein nicht in Eichenfässern gelagert wird, da dadurch der Geschmack das Aroma unvorteilhaft verändern werden könnte. So gelingt das selber machen von Glühwein ganz bestimmt!

Welche Rebsorten eignen sich?

Welche Rebsorten werden für roten Glühwein benutzt?
Unsere Wahl fällt auf Weine mit wenig Säure und geringen Tanninen:

  • Merlot
  • Corvina, Rondinella
  • Sangiovese
  • Spätburgunder

Welche Rebsorten eignen sich für weißen Glühwein?
Hier eignen sich besonders:

  • Pinot Grigio
  • Riesling
  • Grüner Silvaner

Welche Rebsorten werden für Rosé-Glühwein oder Punsch verwendet?
Wir haben uns für fruchtige und elegante Rosé-Weine entschieden:

2. Warum darf man Glühwein und Punsch nicht kochen?

Bei alkoholhaltigen Getränken verdampft der Alkohol bei zu hoher Hitze.  Außerdem würden die Gewürzaromen bei einer zu hohen Temperatur ihre Aromastoffe vermindern. Wenn wir unseren Glühwein langsam erwärmen und nicht aufkochen, schonen wir die Gewürze und der Alkohol bleibt erhalten. Also sollte man den Topf im Auge behalten, denn ab einer Temperatur von 78 Grad Celsius verdampft der Alkohol und die Aromen verändern sich merklich.

3. Woher kommen Glühwein und Punsch überhaupt?

„Conditum Paradoxum“ – Der Glühwein der Römer

Der erste offizielle Vorfahre des Glühweines, den wir heute kennen, hieß „Conditum Paradoxum“, was übersetzt „Würzwein“ bedeutet. Unser Dank sollte hierfür an Marcus Gavius Apicius gehen. Er galt in der Antike als bekanntester „Kochbuchschreiber“ und römischer Feinschmecker. Der römische Gewürzwein bestand aus Wein, welcher mit Zimt, Lorbeer, Nelken, Thymian, Koriander und Honig versetzt wurde.

Der Gewürzwein des Mittelalters

Zur Zeit des Mittelalters wurden Weine nicht erwärmt. Wein – und vor allem Wein mit Gewürzen war ein „Allheilmittel“ gegen verschiedene Leiden. Gewürze waren aber zur damaligen Zeit sehr teuer und wertvoll. Sie mussten z. B. aus dem Orient aufwendig importiert werden und somit konnten sich nur die Oberschicht Gewürze leisten und in den Genuss des Gewürzweines kommen.

Der erste „offizielle“ Glühwein kam aus Sachsen

Das vielleicht älteste übermittelte Rezept, welches dem heutigen ähnlich ist, wurde 1842 in Sachsen von August Josef Ludwig von Wackerbarth überliefert. Hierbei kam zum ersten Mal der Name Glühwein ins Spiel. Es ist wahrscheinlich erwähnenswert, dass eine hohe Menge an Muskatnuss verwendet wurde. Normal ist eine Menge von 4 Gramm, das Rezept aus dem Mittelalter enthielt ca. 15 Gramm.

Rudolf Kunzman – Der Erfinder des Glühweines in seiner heutigen Form

Im Jahr 1956 braute Rudolf Kunzman einen Wein mit Zucker und Gewürzen. Er besaß eine kleine Ein-Mann-Weinkellerei in Augsburg. Die Zugabe von Zucker galt damals aber als Verstoß gegen das Deutsche Weingesetz. Rudolf Kunzmann bekam ein Bußgeld von der Stadt Augsburg und dieser ist der Beleg für das erste Glühwein-Rezept, das in Flaschen abgefüllt wurde. Später wurde das Weingesetzt geändert. Daraufhin durfte man Glühwein endlich verkaufen.

Die Kunzmann Weinkellerei existiert heute noch und auch die Rezeptur von 1956. Zwischen der Stadt Augsburg und der Kunzmann Weinkellerei besteht eine Partnerschaft. Das Wappen der Stadt ist sogar auf den traditionsreichen Augsburger Christkindlmarkt Glühweinflaschen abgebildet.

4. Was sind die Alternativen von Glühwein?

In Deutschland ist der Glühwein das traditionelle Wintergetränk, aber so ist es ja nicht auf der ganzen Welt. Viele Länder haben ihr eigenes winterliches Heißgetränk, von dem Ihr vielleicht schon mal gehört habt:

Glögg – Der skandinavische Glühwein

In Skandinavien trinken die Menschen ihren Glögg. Ein Glögg besteht aus Rotwein als Basis-Wein, genau wie unser Glühwein, dazu wird aber entweder Korn oder Wodka gegeben. Die bekanntesten Gewürze, die zusätzlich hinzu gegeben werden können sind: Zimt, Kardamom, Ingwer und Nelken.

Traditionell werden Rosinen und geschälte Mandeln mitserviert. Historisch lässt sich nicht mehr belegen, wo die Idee des Glöggs herkam. Eine Theorie besagt, dass die Rezeptur vom deutschen Glühwein kommt und mit nach Schweden gebracht wurde. Eine andere These besagt, dass das Rezept schon 100 Jahre vorher existierte und zwar zur Zeit des schwedischen Königs Gustav Vasa.

Egg Nog – Der Eierpunsch aus Großbritannien, USA und Kanada

Wer hätte gedacht, dass der Egg Nog schon so alt ist? Die ersten Aufzeichnungen, über den süßen Eierpunsch kamen aus Philadelphia im Jahr 1796. In Großbritannien ist der Egg Nog das erste mal 1829 namentlich erwähnt worden. Traditionell wird er zu Weihnachten und Silvester getrunken und seine Basiszutaten sind Eier, Milch und Sahne.

Grzane Piwo – Der Winterdrink aus Polen

Was genau ist Grzane Piwo? Ein Punkt, bei dem man sich sicher sein darf, es ist ein echtes Wintergetränk – und was für eines! Hier wird nämlich heißes Bier wird mit Gewürzen versetzt. Die gängigsten Gewürze sind Muskatnuss, Zimt, Nelken, Honig und Ingwer. Grzane Piwo wird in Polen, vor allem in den Wintermonaten getrunken. In Belgien gibt es auch ein Glühbier, dass in den 1990 Jahren erfunden wurde. Und auch in Deutschland findet Glühbier auf den Weihnachtsmärkten immer mehr Liebhaber.

Met – Das Getränk der Götter

Met gibt es schon seit 3500 v. Chr. Die ersten Aufzeichnungen finden sich in Ägypten und den Vorderasiatischen Hochkulturen. In der nordisch/ germanischen Mythology war der Met-Wein ein Geschenk der Asen (Götter). Met wurde auf Festen und Feiern getrunken, aber auch im Alttag war und ist er beliebt. Der Met-Wein besteht hauptsächlich aus Honig, Wasser, Gewürzen und Früchten, gelegentlich auch Fruchtsäften und das schöne ist, man kann ihn kalt oder auch warm trinken. Dadurch kann dieses göttliche Getränk über das ganze Jahr hinweg genossen werden.

5. Was ist Winzerglühwein?

Gibt es überhaupt einen Unterschied zwischen einem Winzerglühwein und einem handelsüblichen Discounter-Glühwein? Es gibt einen Unterschied, denn die Winzer stellen den Glühwein selber her und nutzen dafür ausschließlich ihre eigenen Trauben. Oft wird dazu ein gut gehütetes Familien-Rezept verwendet.

6. Glühwein oder Punsch? Was sagt das Weingesetz?

Im europäischen Weingesetz steht, dass Glühwein ein aromatisiertes weinhaltiges Getränk ist, dass nur aus Rot- und Weißwein hergestellt werden darf. Wichtig ist hierbei, dass man den Wein zusätzlich würzen darf, aber es ist nicht erlaubt dem Rezept extra Alkohol, Wasser und Farbstoffe hinzuzugeben. Ein Glühwein muss mindestens 7 Vol.% und darf maximal 14,5 Vol.%. haben. Wenn diese Richtlinien nicht eingehalten sind, dürfen Heißgetränke auf Weinbasis nicht als Glühwein deklariert werden. Dann handelt es sich um Punsch. Der Unterschied zwischen Glühwein und Punsch ist also klar definiert.

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