Pinot Noir – kapriziös, aber erfolgreich

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Spätburgunder, im Französischen Pinot Noir, im Italienischen Pinot Nero, auch Blauburgunder oder Schwarzburgunder genannt: viele Namen für eine anspruchsvolle Edelrebsorte, die zu den ältesten der Welt zählt. Für den Winzer ist sie eine echte Herausforderung, wir klären auf, warum das so ist.

Die dünnhäutigen Trauben verlangen zum Einen eine behutsame Bearbeitung, da durch Verletzungen der Schale ihr Saft zu früh freigesetzt wird. Hinzu kommt, dass Pinot Noir mittelfrüh austreibt und somit empfindlich ist gegen späte Frühjahrsfröste. Trotzdem: kühlere Weinbaugebiete sind das bevorzugte Zuhause der Rebsorte.

5176575473_909ac8eef9„Tatsächlich gibt es keine anspruchsvollere, kapriziösere Sorte als die blaue Burgundertraube“, schreibt Jens Priewe in seinem Handbuch Wein. Nichtsdestotrotz: Pinot Noir ist weltweit im wachsenden Maß gefragt. In Frankreich, dem Mutterland der Rebsorte, hat sich die Rebfläche innerhalb der vergangenen Jahrzehnte verdreifacht. In Deutschland wurden 2011 nach Angaben des Deutschen Weininstituts 11.800 Hektar mit blauem Spätburgunder bestockt, was 11,5 Prozent der Anbaufläche im Land ausmacht. Seit 1995 ist die Fläche für die Rebsorte um mehr als 4000 Hektar gewachsen. Und auch in Übersee ist Pinot Noir auf dem Vormarsch. Das neuseeländische Fachmagazin „Wine NZ“ etwa schreibt in seiner Frühjahrsausgabe 2013: „Pinot Noir ist mit Abstand die bedeutendste rote Rebsorte in Neuseeland, mit einer bestockten Fläche von 5425 Hektar. Die Anpflanzungen haben sich im Laufe des zurückliegenden Jahrzehnts verdoppelt.“

Warum erfreut sich diese Rebsorte bei all den Herausforderungen im Anbau wachsender Beliebtheit? Immerhin ist die Kreation von Pinot-Noir-Weinen für die Winzer mit einigen Risiken verbunden, Weine von ernüchternder Qualität sind keine Seltenheit. Zum einen ist die Rebsorte natürlich gefragt, weil sie in der Champagne mit einem Anteil von fast 40% noch vor den Rebsorten Chardonnay und Schwarzriesling wichtigster Bestandteil des Champagner ist. Zum anderen lassen sich mit Pinot Noir Weine kreieren, die in ihren besten Qualitäten „ein Bouquet mit Himbeer-, Kirsch- oder Pflaumennoten“ besitzen, „dazu eine unnachahmliche Würze, die mal an Süßholz, mal an Tamarinde (Indische Dattel) erinnert“, schreibt Priewe. Das Magazin Wine NZ schwärmt von wundervoll komplexen Weinen, „unvergesslich und himmlisch“. Seine Anhänger seien von Pinot Noir bezaubert, selbst wenn sie nach dem Kauf einer Flasche „immer mal wieder einen Frosch küssen müssten“.

Im Burgund haben sie über die Jahrhunderte gelernt, die besten Eigenschaften der kapriziösen Rebsorte zur Geltung zu bringen. Und auch Neuseeland befindet sich auf einem guten Weg, wie beispielhaft der Saint Clair Pioneer Block 5 zeigt. Sarina Ibbotson, Marketing Managerin von Saint Clair, stellte jedenfalls schon während der ProWein 2013 im Interview mit Vineblog24 fest: „Natürlich ist Sauvignon Blanc unser Aushängeschild, danach kommt aber schon Pinot Noir. Diese Weine gewinnen mit der Zeit auch noch an Qualität. Also ich empfehle definitiv, es mit einem Marlborough Pinot Noir zu versuchen.“

Eine größere Auswahl finden Sie bei Vineshop24.

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