Quo vadis, Primeurs?

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Auch dieses Jahr war unser Team von Vineshop24 wieder für Sie in Bordeaux unterwegs, um Ihnen unsere Eindrücke von den Primeurs zu berichten und einen Blick hinter die Kulissen dieses wichtigsten Weinevents des Planeten Bordeaux zu ermöglichen.

Primeurs 2017

Was auffiel

Sie waren schon mal voller, die Hallen der Châteaux und der Négociants, in deren Rahmen die Tastings stattfanden. Es lag wohl kaum am schlechten Wetter, dass zumindest gefühlt gegenüber den letzten Jahren deutlich weniger Fachbesucher an den Verkostungen teilnahmen. Vielleicht lag es auch an der „Sieben“ des Jahrganges 2017, die die Weinwelt abschreckte.  Waren doch zumindest die 7er Jahrgänge seit 1957 nicht gerade eine Offenbarung. Dass dies dem aktuellen Jahrgang allerdings nicht gerecht wird, sehen wir später.

Auffallend war jedoch, dass deutlich weniger asiatisches Publikum vor Ort war. Sollte der Bordeaux-Hype in China und Co. tatsächlich nachlassen? Manches könnte dafür sprechen, denn irgendwann sinkt jedes Fieber und ebbt jede Welle ab. Wie man hört, interessieren sich die asiatischen Käufergruppen derzeit mehr für den Deutschen Riesling.

Aber führt ein Rückgang des Absatzes nach China nun zu günstigeren Preisen für die europäischen Konsumenten? Das bleibt abzuwarten und ist unserer Ansicht nach eher zweifelhaft. Denn nun stehen schon die Châteaux in den Startlöchern und verweisen auf die Fröste im Frühjahr 2017, die die Ernte dezimierten, zu einer geringeren Produktion führten und damit die Preise anziehen lassen.

So geht das nicht!

Das stimmt aber nur zum Teil. Zwar schlug der Frost im April 2017 im Médoc, hier besonders in Listrac, aber auch am rechten Ufer, ganz erheblich zu. Viele Winzer nutzen jedoch offenbar den Frost als Alibi und halten, trotz stabiler Erntemenge und Produktion, die Preise künstlich hoch. Dieses teilte man uns in Bordeaux zumindest unter vorgehaltener Hand mit.

2017er Jahrgänge

Ja wie isser denn nun?

Der Preis für den 2017er Jahrgang dürfte letztlich entscheidend dafür sein, was und ob man kauft. Die verkosteten Weine waren im Schnitt nicht schlecht, aber der Eindruck war inhomogen. Manchen Winzern gelangen, auch auf kleineren Châteaux, durchaus bemerkenswerte Weine. Manche große Namen enttäuschten.

Primeurs 2017

Möchte man überhaupt generalisieren – was eigentlich der Sache nicht gerecht wird – kann man beim 2017er von einem guten Jahrgang sprechen, der aber sicherlich nicht herausragend ist. Die Weine verfügen über eine ordentliche Frucht, eine gute Frische, dürften aber keine Marathonläufer wie 2005 oder 2010 werden. Manche erschienen uns eher auf der schlanken Seite und manche waren sogar dünn.

Im Schnitt ist der 2017er deutlich besser als ein 2013er und könnte recht früh Trinkfreude bereiten, da die durchaus vorhandenen Tannine zum Teil bereits erstaunlich gut eingebunden wirkten. Einige Weine des Médoc, insbesondere aus Margaux, überraschten uns sehr positiv. Auch kleinere Châteaux, aus nicht ganz so renommierten Appellationen, performten sehr gut.

Eines ist jedoch sicher

Wir werden unsere umfangreichen Verkostungen und unsere „Überdosis Tannin“ aus Bordeaux dazu nutzen, Ihnen nur das Beste dieses Jahrgangs im Vineshop24 zu präsentieren!

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