Château Malescasse und das Big M

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Berühmte „M“s gibt es viele, nicht nur in der Weinwelt. Man denke nur an James Bonds Vorgesetzte(n) beim Secret Service, distinguierte Briten, die dem Superhelden sagen, was er zu tun und zu lassen hat. Es gibt bekannte Automarken, die mit diesem Buchstaben anfangen oder elektronische Instrumente, die die Musikwelt revolutionierten.

Beim Wein denken wir zunächst an das „big M“ aus Margaux, das eine ganze Appellation als Leader anführt. Was hat dieses aber mit Château Malescasse zu tun? Die Auflösung erfolgt am Ende dieses Artikels, schließlich fängt der Geheimagent seine Gegenspieler auch nicht gleich zu Anfang des Filmes.

Malescasse besitzt ein herausragendes Terroir. Gelegen in Lamarque, zwischen den Appellationen Margaux und Saint-Julien, auf bis zu 20m hohen Sand und Kieskuppen mit Kalkstein darunter, ist dieses bereits eine exzellente Voraussetzung, um besten Rebsaft zu produzieren.

Verkostungsraum
Château Malescasse

Zur Geschichte

Château Malescasse
Château Malescasse

Doch wurde das Potenzial nicht immer vollends ausgenutzt. Die neuere Geschichte von Malescasse beginnt 1970 mit der Übernahme durch Guy Tesseron, der auch Besitzer von Château Pontet-Canet ist. Tesseron investierte viel und führte das Weingut zur alten Größe zurück. Dies im wahrsten Sinne des Wortes, waren doch von den heute 40ha Rebfläche die meisten für Ackerbau, der damals lukrativer erschien, zweckentfremdet worden.
Der Telekommunikationskonzern Alcatel-Alsthom folgte, bis schließlich der heutige Besitzer, Phillipe Austruy, ein erfolgreicher Geschäftsmann im Gesundheitsbereich, 2012 das Ruder übernahm.

Und hier beginnt eine neue Zeitrechnung für Château Malescasse. Austruy scheut, genau wie Guy Tesseron, keinen Aufwand und Mittel, um Malescasse ganz nach vorne zu bringen. Stephane Derenoncourt wurde als Berater verpflichtet, das Terroir systematisch untersucht, und mit dem Ersetzen von 12ha Merlotreben durch Cabernet Sauvignon begonnen. War dieser Cru Bourgeois aus dem Haut-Médoc früher eher Merlot dominiert, setzt man nun zunehmend auf Cabernet Sauvignon und erzielt hiermit noch mehr Tiefe und Charakter, der so die Médoc Typizität unterstreicht. 10% Bepflanzung mit Petit Verdot bringen die Würze in den Wein.

Kunst im Keller

Kelleranlage Malescasse
Kelleranlage Malescasse

Die Pflanzdichte im Weinberg wurde erhöht und der Chemieeinsatz im Weinberg auf das Allernotwendigste zurückgefahren. Im Keller setzt man für die Gärung auf das beste aller Welten: Es werden sowohl Stahl- und Beton als auch Holztanks für die besten Parzellen verwendet. Über dem Chai wacht übrigens ein großer Leuchter des Künstlers Ingo Maurer, dessen Werke auch im Museum of Modern Art in New York ausgestellt sind.

Der Neufassanteil beträgt beim Grand Vin 40%, wobei sich Château Malescasse eine wohl einmalige Ausnahme im Médoc gönnt: Man verwendet ausschließlich Fässer mit mittlerem und langem Toasting, da dieses die Reifung am besten unterstützt. Diese dauert beim Erstwein 12-14 Monate.

Die Mischung von Malescasse aus Finesse und Kraft, gepaart mit wunderbar ausgeprägten Röst-, Kakao- und Trüffelnoten bezaubert Weinliebhaber in der ganzen Welt. Die Preise sind moderat geblieben und mehr als angemessen.

Und was haben nun die oben genannten „M“s gemeinsam und mit Malescasse zu tun? Ganz einfach: Alle stehen für eine außergewöhnliche Qualität und stellen etwas Besonderes in ihrem Bereich dar. „M“, da sind wir uns sicher, würde ihn auch trinken und anschließend Bond bitten,
doch das Auto heil wieder zurückzubringen.

Lust bekommen auf eine Kostprobe? Weine vom Château Malescasse finden Sie hier.

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