Seit kurzer Zeit öffnen – vorwiegend in den Großstädten – sogenannte Winebanks ihre Pforten. Dabei handelt es sich um kommerzielle Einrichtungen, sogenannte Private Member Clubs, die dem Weinliebhaber die Möglichkeit eröffnen sollen, den Wein unter optimalen Bedingungen vor Ort zu lagern und ihn auch dort, oftmals in loungiger Atmosphäre mit entsprechendem Ambiente und cooler Musik, zu genießen. Um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen: Wir möchten mit diesem Artikel keine Bewertung im Sinne von „gut“ oder schlecht“ im Hinblick auf diese neue Idee abgeben. Stattdessen nehmen wir dies zum Anlass, uns Gedanken zum Umgang und Genuß mit unserem Lieblingsdrink zu machen und dabei auch die Alternative der Winebank in Betracht ziehen.
Winebanks – Das Konzept
Kunden der Winebanks, die es mittlerweile in Frankfurt, Hamburg, Wien, Basel, Rheingau und der Pfalz gibt, können an den einzelnen Standorten Fächer unterschiedlicher Größe mieten, in denen sie ihren Wein lagern können. Dass jemand tatsächlich Not hat, seinen Wein zu Hause sicher und fachgerecht zu lagern, dürfte selten vorkommen. Selbst in der kleinsten Hütte ist Platz, einen kleinen Vorrat des Traubensaftes „artgerecht“ zu lagern und sich beispielsweise einen Weinklimaschrank anzuschaffen. So räumen denn auch die Betreiber der winebank.de Seiten ein, dass man Wein sicherlich günstiger lagern könnte und nicht allein deswegen einen Tresor bei der Winebank in Anspruch nehmen wird. Doch darum geht es bei diesem Konzept auch gar nicht.
Vielmehr steht der vinophile Lifestyle, das Treffen mit Freunden oder auch unbekannten Personen in geschmackvoller Umgebung, der Austausch, die Kommunikation, der Umgang mit dem Rebsaft, im Vordergrund. Winebank Kunden erhalten daher eine Member’s Card mit der sie, zusammen mit Freunden, Kunden und/oder Partnern jederzeit Zutritt zu allen Standorten der Winebank haben. Gerade für Geschäftsreisende ist dies eine interessante Option, denn sie finden so an vielen Orten ihr „erweitertes Wohnzimmer“ in dem sie Wein stilvoll, in angenehmem Ambiente, genießen können.
Auch das „Drumherum“ ist also wichtig. Das ist beim Wein zwar keine ganz neue Erkenntnis, rückt aber immer mehr in den Mittelpunkt der Weinliebhaber. Denn es macht einfach Spaß auszuprobieren, welcher Wein zu welchem Essen passt oder zu welchem Wetter. Anders als z.B. beim Bier, liegt hier der Reiz in der Kombination mit einer großen Anzahl von Faktoren. Man kann schon fast von einem „Terroir“, also den Gesamtumständen, sprechen, die den Weingenuss umgeben und beeinflussen.
Wein stilvoll genießen
Durch die Winebanks wird dieser „Terroir“-Aspekt betont und rückt noch mehr in den Mittelpunkt. Winebanks sind also eine Möglichkeit mehr, Wein stilvoll zu genießen. Und dies ist als sehr positiv zu werten, denn alles, was unseren Weingenuss fördert, ist willkommen und dient der Sache.
Ob man dies dann aber tatsächlich in einer Winebank machen möchte oder traditionell in einem Restaurant, bleibt einem letztlich selbst überlassen. Es lassen sich aber auch durchaus Kombinationen vorstellen; so hat beispielsweise das Restaurant le Lion d‘ Or in Arcins nahe Bordeaux kleine Schränke an der Wand, die die örtlichen Châteaubesitzer mit ihren Weinflaschen gefüllt haben und dort, unter anderem bei Geschäftsessen, auf diese zurückgreifen.
Man sieht, die Idee der Winebank ist zwar nicht neu, aber dennoch ein weiterer spannender Entwicklungsschritt in unserer faszinierenden Weinwelt.
Weitere Infos
Wer sich weiter zu diesem Thema informieren will sollte sich folgendes Video von rheinmaintv zum Thema Winebanks anschauen.
Wer sich dagegen mehr für die Lagerung von Wein im privaten Umfeld interessiert sollte sich den Beitrag Wein lagern aus unserem Blog anschauen. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.