Syrah/Shiraz – unverwechselbar komplex

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Die Rotweinsorte Syrah ist eine Edelrebe – und in vielerlei Hinsicht komplex. Da ist zunächst die Namensgebung. Syrah, Shiraz oder Balsamia – hinter all diesen Bezeichnungen (man könnte die Liste noch stark erweitern) verbirgt sich die kleinbeerige Rebsorte. Weinkenner stimmen gern ein Loblied auf die Syrah an. Im Standardwerk „Wein“ von André Dominé etwa heißt es überschwänglich: „Die grandiose Rebe der nördlichen Rhône ist auf der ganzen Welt erfolgreich.“Komplex ist auch die Herkunftsgeschichte der Rebsorte, aber wir versuchen Licht ins Dunkel zu bringen.

Shiraz-Rebstöcke auf dem Weingut Saronsberg in Südafrika.
Shiraz-Rebstöcke auf dem Weingut Saronsberg in Südafrika.

Dass die Syrah eine autochthone französische Rebsorte ist, war lange umstritten. Erst eine DNA-Analyse an der University of California kam 1998 zu dem Ergebnis, dass es sich um eine Kreuzung der alten französischen Sorten Dureza und Mondeuse Blanche handelt. Überzeugende Argumente für die Rhône-Herkunft. Die Theorie, dass die Rebsorte aus Vorderasien stammt, fußte allerdings ebenfalls auf guten Argumenten. Für diese Annahme „sprach die Namensgleichheit des australischen Sortennamens mit der persischen Stadt Shiraz“, schreibt Jens Priewe in seinem „Handbuch Wein“. „Von Persien aus könnte sie nach Griechenland gelangt und später von den Phöniziern nach Marseille gebracht worden sein, wo Händler sie die Rhône aufwärts zu ihren heutigen Anbaugebieten brachten.“

Etwas vereinfacht lässt sich festhalten, dass für einen eleganten Syrah-Wein eher die Machart des Rhônetals Pate stand und steht, während ein gehaltvoller Shiraz eher an die Kreationen des australischen Barossa Valleys angelehnt ist.

Fest steht: Die Edelrebe ist äußerst anspruchsvoll. Denn bei zu wenig Sonne reift die spät austreibende Syrah nicht ganz aus. Der hohe Tanningehalt ist dann dominant – und das ist bitter. Andererseits: Bei zu viel Sonne neigen die Trauben schnell zur Überreife, wodurch sie an Säure und Fruchtigkeit verlieren. Wer allerdings mit dieser Herausforderung umzugehen weiß, erntet unverwechselbare Qualität und die Anerkennung der Weinliebhaber aus aller Welt. So wie zum Beispiel der begnadete Dewaldt Heyns vom südafrikanischen Weingut Saronsberg.

uch eine Heimat des Shiraz - das malerische Franschhoek in Südafrika.
Auch eine Heimat des Shiraz – das malerische Franschhoek in Südafrika.

Und wie schmeckt nun die Rebsorte, deren größte Anbauländer Frankreich und Australien sind, die aber auch in wunderbarer Qualität aus Südafrika, Kalifornien oder Argentinien zu genießen ist? Dazu zwei wortgewaltige Lobreden: „Im Syrah glüht das Feuer des Rhônetals“, schreibt Beat Koelliker in „Die große Hallwag Weinschule“. „Er ist warm, voll und dicht. Seine Farbe ist tief, oft fast schwarz; seine Konsistenz zeigt, wie viel Stoff in ihm steckt, sie ist konzentriert wie Blut. (…) Einerseits verströmt er die reichen, schweren Aromen dunkler Früchte (Kirschen und Backpflaumen), andererseits aber auch erstaunliche Blütendüfte wie Veilchen. Dazu kommen schwarzer Pfeffer, Rauch und Gummi. Mit der Reife werden die würzig-süßen Noten stärker: Lakritze und dunkle Schokolade.“

In André Dominés „Wein“ heißt es: „Ihre komplexen Aromen wie Veilchen, schwarze Kirsche, Wildkräuter, Lakritz, Humus und verschiedene Gewürze bei gleichzeitiger Fülle, Kraft und feinen Tanninen begeistern Winzer und Weintrinker mehr und mehr.“

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