Wein lagern

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Wein lagern

Die richtige Lagerung von Wein ist ein interessantes Thema, bei dem es nicht selten zu Diskussionen kommt und das für Verwirrung und Unsicherheiten, selbst unter Weinkennern, sorgt. Wein lagern kann einfach sein. Das Geheimnis liegt in der Auswahl der zu lagernden Weine und dem passenden Lagerort.

Weinlagerung – Wein lagern oder lieber gleich trinken?

Nicht jeder Wein ist für eine längere Lagerzeit gemacht

Unter Beachtung einiger Regeln ist die Weinlagerung auch für einen Laien keine Hexerei. Der wichtigste Punkt ist die Auswahl des Weines. Nicht jeder Wein eignet sich für eine langjährige Lagerung. Viele Weine haben bereits beim Kauf die erforderliche Trinkreife erlangt und würden bei weiterer Lagerung an Potenzial verlieren. Andere Weine, zum Beispiel große Bordeaux-Weine, entfalten erst nach 15 -25 Jahren ihr gesamtes Aroma.

Welcher Wein eignet sich zur Lagerung?

Wir unterscheiden zwischen Weißweinen und Rotweinen sowie den Facetten dazwischen. Als grobe Richtlinie kann folgende Aussage gelten: Je hochwertiger ein Wein ist, egal ob rot oder weiß, umso besser eignet er sich zur Lagerung.

Einen weißen, knackig, frischen Sommerwein zu lagern ist unsinnig, denn seine Stärke liegt in der spritzigen Fruchtigkeit, die seine Jugend ihm verleiht. Ebenso unsinnig wäre es, einen frischen Château Latour zu verkosten, der seine Trinkreife erst nach fünf oder mehr Jahren erlangt.

Die wichtigsten Kriterien und Fakten auf einen Blick

Der Korken

Der Verschluss bestimmt die Lage der Weinflasche. Korkflaschen werden grundsätzlich liegend gelagert, damit der Korken stets weinumspielt ist und nicht austrocknet. Bei großen Gewächsen sind die Korken zusätzlich mit einem speziellen Siegellack versehen, um sie auf ihre jahrelange Lagerung optimal vorzubereiten.

Sind die Weine zum baldigen Verzehr gedacht (innerhalb von ein oder zwei Jahren) können auch Flaschen mit Korkverschluss bedenkenlos aufrecht gelagert werden, ohne dass der Korken Schaden nimmt.

Rotweine

Bei Rotweinen wird durch die Lagerung eine Harmonisierung zwischen Alkohol, Tanninen und Säuren angestrebt. Hat ein lagerfähiger Rotwein das Fass verlassen, geht es darum, ihn durch eine entsprechend lange Lagerung bekömmlicher, runder und weicher zu machen. Der fortlaufende Reifeprozess glättet die rauen Töne, nimmt dem Alkohol, der Säure und den Gerbstoffen die Spitzen und sorgt für eine homogene Einbindung der Tannine, die sich bei der Verkostung besonders im Abgang hervorheben.

Die Lagerfähigkeit steigt mit der Qualität. Trockene Rotweine mit Alkoholgehalten von 13 vol. % und höher, gepaart mit einem kräftigen Gerbstoffanteil, meist im Eichenfass (Barrique) gereift, gehören zu den Langstreckenläufern, die sich auch 10-20 Jahre nach der Abfüllung noch positiv weiterentwickeln können. Im gehobenen Qualität,- und Preissegment der trockenen Weine sind Zeiträume von fünf bis zehn Jahren die Regel und gut gelagerte Weine immer ein Genuss. Abfüllungen trocken ausgebauter Weine in Basisqualität sollten Sie innerhalb der ersten drei Jahre genießen, dann ist deren Zenit überschritten. Insgesamt sind die allermeisten modernen Rotweine für den sofortigen oder baldigen Verzehr gedacht.

Weißweine und Spezialisten

Weine mit hohen Restzuckeranteilen eignen sich generell für eine lange Lagerzeit, wobei jeder Wein individuell zu betrachten ist. Alkohol, Gerbstoffe (Rotwein), Säuren, und Süße geben den Zeitrahmen vor. Je höher die Summe dieser Inhaltsstoffe ist, umso länger sind die Weine lagerfähig. Spezialitäten, wie Eisweine oder Trockenbeerenauslesen, die genügend Säure beinhalten und deren Alkoholgehalt nicht zu niedrig ausfällt, sind gute Anwärter als Lagerweine, die unbesehen 20, 30 oder mehr Jahre unbeschadet überstehen. Diese Weine brauchen in der Regel einige Jahre zur Vollendung ihres Reifeprozesses und sind eindrucksvolle Gastgeschenke zu Taufen, Hochzeiten oder ähnlichen Anlässen.

Liebliche Weine

Liebliche Weine, wie Spätlesen oder Auslesen sind ebenfalls mit Lagerzeiten von 10 Jahren oder länger nicht überfordert. Besonders die säuredurchsetzte Riesling-Auslese oder -Spätlese eignet sich hervorragend zur Lagerung. Der trockene, junge Riesling empfiehlt sich hingegen bestens jung als spritziger, frischer Sommerwein.

Sekt, Cava, Champagner und Co.

Sekt ist jung und frisch am besten. Je jünger der Sekt umso höher der Genuss. Ein guter Winzersekt kann auch zwei oder drei Jahre aufgehoben werden, aber ein Markensekt trumpft immer durch seine Spritzigkeit auf, die nur im ersten Jahr vorhanden ist.

Bei Champagner gilt die Faustregel: Je höher die Qualität desto länger die Lagerfähigkeit. Die Lagerung sollte allerdings selbst bei einem Jahrgangschampagner und bester Lagerung zehn Jahre nicht überschreiten. Maßgeblich für die Alterung dieser Sektion ist der Zeitpunkt des Degorierens, der bei hochwertigen Produkten auf der Flasche vermerkt ist.

Wie und wo lagert ein Wein optimal?

Weine mit der Option zu lagern, sie zu verbessern und sie zur Krönung des Geschmacks zu führen, ist Expertenarbeit und setzt das Wissen eines geschulten Kellermeisters voraus. An dieser Stelle ist es an der Zeit über den Lagerort zu reden. Am besten geeignet sind Gewölbe mit kühlen, gleichbleibenden Umgebungstemperaturen und einer stabilen Luftfeuchtigkeit. Für den Hausgebrauch reicht ein Keller oder aber ein Weinklimaschrank, wie man ihn im Handel findet. Ist beides nicht vorhanden, ist eine Unterbringung in einem dunklen, kühlen Raum möglich, dessen Temperatur gleichmäßig sein sollte und 20 Grad Celsius nicht überschreitet. Die optimale Lagertemperatur liegt allerdings bei 10-12 Grad Celsius. Bei der Lagerung sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass ein Wein sich stets verändert. Die Geschwindigkeit dieses natürlichen Prozesses erhöht sich bei Temperaturen über 10-12 Grad deutlich. Geht dieser natürliche Reifeprozess zu schnell vonstatten, bleiben wertvolle Aromen auf der Strecke, werden stabilisierende Säuren vorzeitig abgebaut und dem Wein geht der Geschmack verloren.

Trinkreife – Entwicklung – Lagerung

Der Weinliebhaber mit einem gemauerten Keller, der annähernd die oben beschriebenen Bedingungen aufweist, ist bereits auf einem guten Weg, seinen Lieblingswein ordentlich zu versorgen und für längere Zeit die Qualität zu halten oder gar zu optimieren. Im Wesentlichen geht es dem Weintrinker um die Stabilisierung der Qualität und weniger um den Ausbau des Weines durch Lagerung. Nur wenigen Experten ist es möglich eine Prognose darüber abzugeben, wie ein Jahrgang, eine Cuvée oder eine Einzellage sich im Laufe der Zeit verändert, verbessert oder eventuell sogar verschlechtert. Deshalb beschränken wir uns hier und heute auf die Lagerung von Weinen, die bereits eine respektable Trinkreife erlangt haben und die man im Weinkontor probieren kann. Ist der Lieblingswein gefunden, liegt der Wunsch nahe, diesen über einen langen Zeitraum hinweg zu genießen. Ob sich der Wein nun für eine Lagerung eignet, sich auf dem Zenit seiner Reifung befindet oder diesen bereits überschritten hat, erfahren Sie am besten vom Winzer oder für die Weine in unserem Sortiment direkt von uns. Einen Wein aufgrund der Verkostung als Lagerwein einzustufen, ist möglich, setzt aber ein reiches Spektrum an Erfahrung und einen ausgeprägten Geschmackssinn voraus.

Fazit

Wein lagern ist keine Hexerei und auch kein Buch mit sieben Siegeln. Die temporär versetzte Verkostung von Lagerwein ist heutzutage ein beliebtes Event, auf das sich Weinfreunde Jahr für Jahr freuen. Zu schmecken und zu erleben, wie ein Wein sich mit den Jahren entwickelt, ist eine individuelles Erlebnis, das den eigenen Erfahrungsschatz nährt, pflegt und prägt.

Dunkel, kalt und feucht sind die Eckpfeiler der Weinlagerung. Hochwertige, lagerfähige Weine mit Eigenschaften wie hohem Alkoholgehalt, Gerbstoffgehalt, Süße und gehaltvollen Säuren sind in dieser Umgebung bestens versorgt. Dann muss nur noch auf den Genuss gewartet werden – Jahre oder gar Jahrzehnte. Praktisch: Bei VineShop24 sehen Sie zu jedem Wein im Sortiment unsere Empfehlung zur Lagerfähigkeit.

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