Ein Indianer saß im Gebüsch, irgendwo im Napa Valley. Er war auf der Jagd und hielt Pfeil und Bogen gespannt. Irgendetwas musste doch passieren, irgendetwas musste man doch jagen können, um die Familie zu ernähren. Plötzlich erschien dieser kapitale, prächtige Hirsch zwischen den Felsen, setzte zum Sprung an und verschwand. Der Indianer war fassungslos. Der Hirsch, einfach so verschwunden, konnte nicht real gewesen sein, es musste sich um ein überirdisches Wesen, um eine Gottheit gehandelt haben. Seitdem heißen – der Sage nach – diese zwei Felsen im Napa Valley Stag’s Leap – der Hirschsprung.
Ein paar Jahre später – genauer 1970 – kaufte Warren Winiarski das Land im Tal unter diesen Felsen und baute Wein an. Zunächst in einem kleinen und eher bescheidenen Rahmen. Er war allerdings von der herausragenden Qualität des Bodens und aller weiteren Faktoren mehr als überzeugt. Der erste Wein wurde 1972 produziert und Winiarski musste diesen in angemieteten Räumlichkeiten vinifizieren, da er noch nicht selbst über die technischen Möglichkeiten verfügte.
Im Jahr darauf (1973) produzierte er das erste Mal seinen Wein in seiner eigenen Winery. Und mit welch einem Erfolg! Sein 1973er, der Stag’s Leap Wine Cellars, verwies beim „Judgement of Paris“ alle anderen Weine, unter diesen beispielsweise Größen wie Mouton-Rothschild, auf die Plätze. Ein kometenhafter Erfolg. Mit dem zweiten, jemals produzierten Wein, die Weinwelt derart zu dominieren, dürfte beispiellos sein. Die Weine dieses Gutes haben es mehr als verdient.
1986 kaufte Winiarski den nebenan gelegenen Fay-Vineyard hinzu, der sich allerdings von der Bodenbeschaffenheit merklich vom S.L.V. (Stag’s Leap Vineyard) unterscheidet.
Allen Weinen dieses Gutes ist jedoch die großartige Konzentration der Aromen, die Nähe zu den Weinen aus dem Bordelaise, insbesondere des linken Ufers, durch den hohen Cabernet Sauvignon Anteil, gemein. Probieren Sie z.B. den „Fay Estate Cabernet Sauvignon“ mit seinen saftigen, charakteristischen roten Beerenaromen mit Anklängen von Sandelholz, Lakritz, Blüten und Waldboden, oft immer noch eine Nasenlänge den Weinen aus Bordeaux voraus. Auch der elegante „Artemis Napa Valley Cabernet Sauvignon“ weiß durch seine klassischen Cabernet-Noten zu überzeugen.
Auch wenn der Indianer damals daneben gezielt haben soll; die heutige Crew der Stag’s Leap Winery trifft voll ins Schwarze.
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